Mozartstrasse 30 in Freiburg im Breisgau

          

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Zur Geschichte des Hauses:

Erbaut wurde das Haus von dem, ursprünglich aus Kurland (Lettland) stammenden Freiburger Unternehmer Konrad Goldmann.
Er ließ es
1921 auf einem der letzten noch freien Grundstücke des Stadtteils im Stil eines „pommerschen Gutshauses“ errichten.
Als jedoch schon wenige Jahre später seine Firma in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet und er sich von seiner Frau trennte,
verkaufte er das Haus an den Freiburger Verleger Theophil Herder-Dorneich, der es ca. zehn Jahre als Familienstammsitz nutzte.
Die Familie Herder veranlasste einige Umbauten, so auch den Abbruch der kolossalen Säulen vor der Hausfassade (s. unten links).

            

In den Jahren 1931 bis 1933 lässt Frau Elisabeth Herder im Erdgeschoss des Hauses für die Mütter der unter der Depression
leidenden Familien, verschiedene „Nähstuben“ einrichten, die sie mit tatkräftiger Unterstützung durch die Schwestern des in der

Nachbarschaft gelegenen Hauses St. Elisabeth, betreibt. Im Jahr 1939 wird das Haus von der Familie Herder für die Fronleichnams-
prozession mit eigens dafür angefertigten Fahnen als Fronleichnams-Altar geschmückt. Dies ist auch eine Demonstration als über-
zeugte Katholiken gegen das Naziregime, das alle Teilnehmer fotografieren lässt und die Prozessionen in den Jahren darauf verbietet.

            

Nach dem Krieg wird das Haus 1945 durch die französische Besatzung beschlagnahmt, die es erst als Quartier und dann als
Offiziers-Casinos nutzt. Ein Gemälde stammt aus dieser Zeit (s. Bild oben links). Im Keller muss in dieser Zeit zeitweise auch
eine Suppenküche eingerichtet worden sein, um die durch Bombenschäden betroffenen Bewohner des Viertels zu versorgen.
1955 erwarb dann das Land Baden-Württemberg das Haus mit dem Ziel, darin ein „Haus der Landeskunde“ einzurichten.
Im Zuge dieses Anliegens erfolgte der Einzug des „Geographischen Instituts“ sowie später des „Alemannischen Instituts“.
Später folgten dann in verschiedenen Abständen und unterschiedlichen Zeiträumen viele weitere staatliche Institutionen wie
die staatliche Büchereistelle, Schulamt, Vetrinäramt, Kreisjagdamt und Bereiche des Gaststätten- und Lebensmittelrechts.

            

In dieser Zeit, 1979, schlug in den Mammutbaum, der unmittelbar vor dem Eingang steht, der Blitz ein (siehe Bild oben links).
Wie durch ein Wunder entstand dabei kaum Schaden, da die abgespaltene Baumspitze „nur“ in die Einfahrt und den Garten fiel.
Das Land führte als Eigentümer diverse Renovierungen durch. So z. B. die Entfernung des Efeubewuchses, der fast die ganze
Fassade einnahm und den Austausch der alten Sprossenfenster durch neue (aber leider sprossenlose) Thermofenster.
Nach dem Erweiterungsbau des Landradsamtes in der Stadtstraße und damit dem Auszug der staatlichen Landesstellen,
erfolgt dann 2005 der Verkauf durch das Liegenschaftsamt Baden- Württemberg an einen der Nachbarn. Es folgten weitere
umfangreiche, schrittweise Renovierungsarbeiten der Innenräume und die Neuvermietung als Büroraum (s. unter „Mieter“).


Copyright: Michael Managò (2011)